Trinkwasserverordnung: Vermieter tragen Verantwortung für’s Wasser

Die Verordnung bezieht sich auf alle Hauseigentümer, die im Zuge einer gewerblichen Tätigkeit, wie dem Vermieten, Wasser abgeben. Mehrfamilienhäuser verfügen in den meisten Fällen über eine zentrale Warmwasseranlage, sodass deren Vermieter sich an die neue Verordnung halten müssen. Aber auch Wohnungseigentümer sind an die Pflichten der neuen Verordnung gebunden.

Pflichten nach Trinkwasserverordnung

• Anzeigepflicht:
  Angabe des Bestandes an zentralen Warmwasserbereitungsanlagen sowie von baulichen oder betrieblichen Veränderungen beim Gesundheitsamt.
• Prüfpflicht:
  Jährliche Entnahme von Wasserproben an repräsentativen Stellen der Anlage durch zugelassene Labore.
• Aufzeichnungspflicht:
  Aufzeichnung von verwendeten Aufbereitungsstoffen und deren Konzentration in der Anlage. Diese Information muss den Mietern auf Wunsch regelmäßig zugänglich sein.
• Informationspflicht/Aushangpflicht:
  Informationen über die Ergebnisse zur Qualität des bereitgestellten Trinkwassers müssen den Mietern schriftlich mitgeteilt oder im Haus ausgehängt werden.

Gesundheitsgefahr: Legionellen

Die neue Verordnung wurde verabschiedet, weil sich im Grundwasser und somit auch im Trinkwasser geringe Mengen Legionellen befinden. Wenn Warmwasserbereitungsanlagen aber auf eine zu niedrige Temperatur (30-45 Grad) eingestellt wurden oder das Wasser bei hohen Außentemperaturen zu lange in den Rohren steht, vermehren sich die Legionellen und es entstehen andere krankheitserregende Keime. Gelangen diese in die Lunge, können sie unter Umständen die lebensgefährliche Legionärskrankheit auslösen. Allerdings bedeutet auch nicht jeder Kontakt mit Legionellen-belastetem Wasser automatisch eine Gefahr für die Gesundheit. Erst durch das Einatmen des bakterienhaltigen Wassers als Aerosol (z.B. beim Duschen, durch Klimaanlagen, Whirlpools oder Rasensprenger) kann eine Erkrankung ausgelöst werden. Das Trinken solchen Wassers hat für Personen mit funktionierenden Immunsystem keine negativen Konsequenzen.

Ernste Konsequenzen

Die Erfüllung der Pflichten sollten Vermieter ernst nehmen: Versorgen Sie Mieter mit gesundheitsgefährdendem Wasser, droht Ihnen eine Gefängnisstrafe von bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe. Auch wenn Sie die zuvor genannten Pflichten vernachlässigen oder Ihre Anlage nicht in Stand halten begehen Sie eine Ordnungswidrigkeit, die hohe Geldstrafen nach sich ziehen kann.

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